Welchen Wert hat ein Schwerkranker oder Alter für uns?
QUERGESCHRIEBEN / die Presse vom 27.4.2020 von Gudula Walterskirchen Welchen Wert hat das Leben Schwerkranker und Alter für uns? Vor wenigen Wochen forderte man noch das Recht auf Beihilfe zum Suizid für Schwerkranke. Dann legte man zu ihrem Schutz eine Volkswirtschaft lahm. Durch die Coronakrise sind mit einem Schlag das Sterben und der Tod in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Es wird uns wieder bewusst, dass es natürlich Abläufe gibt, denen wir uns nicht entziehen können. Daran ist niemand schuld und niemand kann es letztlich verhindern, kein Arzt, kein Wissenschaftlicher und kein Politiker. Mit dem Bewusstsein der Endlichkeit leben wir In einer steten Angst, mit der wir Irgendwie zurande kommen müssen. Die einen suchen Hoffnung in der Religion mit einer Gewissheit auf das ewige Leben nach dem Tod. Die anderen versuchen den Tod zu verdrängen oder meinen, dass sie den Tod mittels „Selbstbestimmung“ in den Griff bekommen können. Mitten m dieser Debatte schlägt nun das Coronavirus ein, das bekanntlich für genau jene Gruppe der Schwerkranken besonders gefährlich ist. Um deren Leben (vorerst) zu retten, wurden ganze Volkswirtschaften lahmgelegt und Menschen wochenlang zu Quarantäne und Isolation angehalten. Jedem, der die Verhältnismäßigkeit in Frage stellte, wurde entgegengehalten, dass es schließlich um Menschenleben gehe, die es zu retten gelte. Das signalisiert, dass die Gesellschaft das Leben Schwerkranker als erhaltenswert betrachtet. Was gilt nun? Wir haben eine Zeit hoher Staatsschulden, Arbeitslosigkeit und harter Verteilungskämpfe vor uns. Es wäre an der Zeit, sich die Frage zu stellen, ob uns das Leben an sich wirklich als schützenswert erscheint – von dessen Anfang im Mutterleib bis zu dessen natürlichem Ende. Wenn wir hingegen den Wert eines Lebens relativieren, nach Alter und Gesundheitszustand, wird bald die gefährliche Frage nach der Nützlichkeit eines Menschenlebens zur Debatte stehen.
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