Die Burkadebatte und das Anlitz des Menschen
Die Burkadebatte und das Antlitz des Menschen Religiöse Symbole in der Öffentlichkeit Die Auseinandersetzung um religiöse Symbole in der Öffentlichkeit zwischen aufgeklärt-säkularer Kultur und Kirche hat seit dem 19. Jahrhundert die christliche Symbolwelt verändert. Sie ist wesentlicher geworden. Ein ähnlicher Prozess wird der Islam im Westen zu durchlaufen haben. Dabei helfen weder pauschale linksliberale Positionen, die jede religiös-islamische Ausdrucksform begrüßen, noch rechtskonservative, die alles Islamische als Unvereinbar mit Europa verdammen. Solange nackt-gepiercte Bauchnabel in der Öffentlichkeit zugelassen werden, gibt es keinen Grund, nicht auch das muslimische Kopftuch zuzulassen. Die Ganzverhüllung einer Frau in der Öffentlichkeit abzulehnen, kann aber durchaus Sinn machen, denn die Demokratie baut auf Bürgerinnen und Bürgern auf, die Verantwortung für das Gemeinwesen übernehmen. Sie treten in den Diskurs ein und setzen sich der Debatte aus, die es braucht, um kollektive Werte und Normen auszuhandeln. Dafür muss der Mensch aus der Anonymität treten. Auch anonyme Telefonanrufe, E-mails und Briefe sind im Grunde demokratie-verletzend. Dass der Mensch sein Angesicht zeigt, dabei Verantwortung übernimmt und ansprechbar wird, seine Würde erhält und zu seiner Verletzlichkeit steht, ist ein Grundwert säkularer Kultur. Keine Zivilgesellschaft ohne identifizierbare Personen. Von Angesicht zu Angesicht Dieser unveräußerliche Wert des Humanismus geht zutiefst aus der biblischen Tradition hervor, in der das Schauen von Angesicht zu Angesicht Ausdruck der Fülle des Lebens ist. Auf dem Antlitz erscheint auch das Göttliche. Der jüdische Philosoph Emmanuel Levinas hat zudem vom Antlitz als dem "nacktesten Teil" des Menschen gesprochen. Der gesichtslose Mensch wird zur Projektionsfläche. Ohne angeblickt zu werden und ohne Ansehen verkümmert der Mensch.
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